Europa neu gedacht
24. Juni 2018
Die Preisträger sind die Konstanzer Kulturwissenschaftler Jun.-Prof. Dr. Nicolas Detering, Prof. Dr. Albrecht Koschorke und Prof. Dr. Kirsten Mahlke. Das Zentrum wird seinerseits global ausgerichtet sein und mit einer Reihe internationaler Partner kooperieren, unter anderem aus China, Argentinien und Südafrika. Indem es den internationalen Konstanzer Master-Studiengang „Kulturelle Grundlagen Europas“ fördert und ein neues Doktorandenkolleg zu „Europa nach dem Eurozentrismus“ einwerben möchte, soll es als Plattform zur Nachwuchsförderung sowie als Mittel kulturwissenschaftlicher Profilbildung dienen.
Dabei gehen die Preisträger in ihrer Forschung von einem widersprüchlichen Befund aus: „Europa hat nicht mehr die dominierende globale Stellung, die es über Jahrhunderte hatte. Gleichwohl bildet der Kontinent aus der Perspektive vieler Weltregionen seit der Nachkriegszeit ein wichtiges und bewundertes Modell politischer, rechtlicher und kultureller Integration.“ Das Zentrum wird darüber hinaus gesellschaftlich aktuelle Themen aufgreifen, die es im Sinne eines offenen und kritischen Dialogs in der akademischen wie nicht-akademischen Öffentlichkeit zur Diskussion stellen wird.
Kirsten Mahlke ist seit 2011 Professorin für Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Methoden an der Universität Konstanz. Zuvor hatte sie die Professur für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg. Sie war Principal Investigator des ERC-Projekts „Narratives of Terror and Disappearance“ und Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz.
Albrecht Koschorke ist seit 2001 Professor für Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Er war Sprecher des Graduiertenkollegs „Die Figur des Dritten“ und leitet das laufende Graduiertenkolleg „Das Reale in der Kultur der Moderne“. Am Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ ist er als Vorstandsmitglied verantwortlich beteiligt. Er erhielt den Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Nicolas Detering ist seit 2017 Juniorprofessor für Neuere deutsche Literatur im europäischen Kontext an der Universität Konstanz. Seine Dissertation „Krise und Kontinent. Die Entstehung der deutschen Europa-Literatur in der Frühen Neuzeit“ wurde mit dem Gerhart-Baumann-Preis ausgezeichnet. Vor seiner Zeit in Konstanz war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Seminar der Universität Freiburg sowie am dortigen Sonderforschungsbereich „Helden – Heroisierungen – Heroismen“.
Die Dr. K. H. Eberle Stiftung lobt seit 2016 einen jährlichen Forschungspreis für wissenschaftliche Vorhaben an der Universität Konstanz aus. Die gestifteten Mittel werden fachunabhängig und stark leistungsorientiert vergeben. Interdisziplinäre und internationale Projekte werden ausdrücklich begrüßt. Sie sollen der Initiierung zukunftsweisender, innovativer und mutiger Forschungsvorhaben dienen und damit auch einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Profilbildung und damit der Weiterentwicklung der Universität Konstanz leisten.
Faktenübersicht
- Dr. Karl Helmut Eberle-Preis für das kulturwissenschaftliche Forschungszentrum „Kulturen Europas in einer multipolaren Weltordnung“ an der Universität Konstanz
- Fördersumme: 500.000 Euro
- Preis der Dr. K. H. Eberle Stiftung für besonders innovative Forschungsvorhaben an der Universität Konstanz
- Öffentliche Preisverleihung am Donnerstag, 28. Juni 2018, um 17 Uhr im Konstanzer Kulturzentrum am Münster.
Kontakt
Universität Konstanz
Kommunikation und Marketing
78457 Konstanz
Tel.: +49 7531 88-3603
- Links:
- Seite von Jun.Prof. Dr. Nicolas Detering: www.litwiss.uni-konstanz.de/germanistik/personen/personen-a-z/junprof-dr-nicolas-detering/
- Weitere Informationen zur Dr. K. H. Eberle Stiftung: www.uni-konstanz.de/eberle-stiftung/